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Ausser Atem
Sechs Regisseure, zwei Städte, ein Raum
 
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Foto: Barbara Braun
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  • Eröffnung: 23. Oktober 2003, Sophiensæle Berlin
  • Vorstellungen Berlin: 24. – 26.10. sowie 29.10. - 02.11. 2003
  • Vorstellungen Hamburg: 08.01. – 17.01.2004
  • Inszenierungen von Ingo Berk,Jorinde Dröse,Ulf Otto,
    Susanne Reifenrath, Sebastian Schug und Nora Somaini
  • Konzept und Produktion: Amelie Deuflhard, Christian Holtzhauer (Sophiensaele), Andrea Tietz (att)
  • Raum: Esther Bialas
  • Technische Leitung, Lichtdesign: Marek Lamprecht, Björn Salzer, Sofie Thyssen
  • Produktionsassistenz: Claudia Jansen (Berlin) Gesa Kriese (Hamburg)
  • Bühnenassistenz : Anne Dettmer, Ralf Weißheimer

Ausser Atem ist eine Produktion von Sophiensaele und Andrea Tietz/att in Zusammenarbeit mit Kampnagel Hamburg. Realisiert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg.

Sechs Regisseure, zwei Städte, ein Raum.
Das ist AUSSER ATEM, die neue Plattform für den Theaternachwuchs.
Um die künstlerische Entwicklung junger Theatermacher gezielt unterstützen und präsentieren zu können, haben die Sophiensaele Berlin und att – Andrea Tietz Theaterproduktionen eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Namensgeber ist der Debütfilm des französischen Regisseurs Jean- Luc Godard. Sein 1959 veröffentlichter Film ”Ausser Atem” markierte den Beginn der Nouvelle Vague, einer Bewegung im europäischen Kino, die vor allem Newcomern eine Chance gab.

Zwar hat sich die Situtation junger Theatermacher in den vergangenen Jahren verbessert, doch sind die Arbeits- und Präsentationsmöglichkeiten gerade für junge Regisseure nach wie vor unterentwickelt. Diese Lücke möchten wir mit AUSSER ATEM füllen.

Für die erste Ausgabe von AUSSER ATEM haben wir sechs junge Regisseure ausgewählt, die noch am Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn stehen, aber bereits erste Berufserfahrungen sammeln konnten. Trotz sehr verschiedener Arbeitsansätze ist ihnen Eines gemein: Sie wollen mit den Mitteln des Theaters interessante Geschichten erzählen, neue Formen erforschen und zeitgemäße Stoffe auf die Bühne bringen.

Die ausgewählten Regisseure haben von uns einen Produktionsauftrag erhalten, einen Stoff ihrer Wahl für die Bühne zu bearbeiten und mit einem von ihnen selbst zusammengestellten Ensemble umzusetzen. Einzige Vorgabe: Es sollte sich bei den Vorlagen nicht um herkömmliche Theatertexte handeln. In Anbetracht des Namensgebers der Veranstaltungsreihe haben wir die Regisseure ermutigt, für diese Ausgabe von AUSSER ATEM Filmstoffe als Vorlage zu wählen oder sich mit filmischen Erzählweisen auseinander zu setzen.

Die gewählten Stoffe decken ein großes Spektrum ab. Filmklassiker wie Alfred Hitchcocks Rebecca (Ingo Berk) oder Nicholas Rays Denn sie wissen nicht, was sie tun (Sebastian Schug) treffen auf den Gentleman-Verbrecher Fantomâs (Susanne Reifenrath) und den (vermeintlichen) Superhelden Spiderman (Ulf Otto). Mit Dani Levys RobbyKallePaul ist auch der deutsche Film vetreten (Jorinde Dröse), und in Das Begräbnis (Nora Somaini) begegnen wir einem Format, das wir sonst vor allem aus dem Fernsehen kennen. Obwohl diese Projekte unabhängig voneinander konzipiert wurden, gibt es doch eine auffällige thematische Parallele: alle Inszenierungen kreisen um das Thema Projektion. In den Titelfiguren bündeln sich die Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte und Gefühle der anderen Figuren wie in einem Brennglas.

Für alle Inszenierungen ist ein einheitliches Raumkonzept vorgegeben. Die Ausstatterin Esther Bialas – bekannt vor allem durch ihre Arbeit mit Christiane Pohle und Nicolas Stemann – hat für AUSSER ATEM ein Bühnenbild entwickelt, das aus flexiblen Modulen besteht, die sich zu immer neuen Räumen zusammensetzen lassen. Auf diese Weise konnten nicht nur die individuellen Anforderungen der einzelnen Inszenierungen berücksichtigt werden, sondern es war auch möglich, zwei verschiedene Produktionen an einem Abend zu zeigen, ohne die Bühne komplett umbauen zu müssen.

Jede Inszenierung wurde insgesamt sechs Mal gezeigt – jeweils drei Mal in Berlin im Oktober 2003 und Hamburg im Januar 2004.
Die Produktionen
RobbyKallePaul
Nach dem gleichnamigen Film von Dani Levy, CH/BRD 1988

Rebel, Rebel
Nach dem Film “Denn sie wissen nicht, was sie tun” von Nicholas Ray (USA 1955)
und dem Roman "Jeremiah" von James T. Leroy

Die Spinne und ich
Nach dem Film ”Spider-Man” von Sam Raimi, USA 2002

Fantômas
Mit Texten der Surrealisten, des Ensembles und von Marcel Allain und Pierre Souvestre

Rebecca
Frei nach dem geichnamigen Film von Alfred Hitchcock, USA 1940

Das Begräbnis
Eine Stückentwicklung von Nora Somaini, Luke McBain und Ensemble
Rahmenprogramm Berlin:
25. & 26.10.2003, 23h, Atelier im ersten Hof
TWO FISH: Frau Malchert se déchaîne (Endlich wieder am Markt)

Inszenierung: Martin Clausen, Choreografische Mitarbeit: Angela Schubot,
Licht: Benjamin Schälike
Von und mit: Martin Clausen, Frank B. Halfar und Peter Trabner

„Es gibt einander unbekannte Frauen, einander unbekannte Männer und einander
unbekannte Leute von denen die eine eine Frau ist und der andere ein Mann....“

31.10. & 01.11.2003, 23h, Festsaal
Ausser Atem (A bout de souffle), Regie: Jean -Luc Godard,
Buch: Francois Truffaut, Frankreich 1959

Der junge Autodieb und Einzelgänger Michel tötet bei einer Kontrolle einen Polizisten
und flieht nach Paris. Bei einer amerikanischen Studentin findet er Unterschlupf.
Michel liebt das Mädchen und möchte sich mit ihm nach Italien absetzen.
Sie scheint seine Gefühle zu erwidern...

26.10 & 2.11.2003

An diesen beiden Tagen laden wir jeweils ab 16.00h in das Foyer der Sophiensaele ein. Künstler, Kollegen, Freunde und natürlich das Publikum haben hier Gelegenheit über Gesehenes zu diskutieren und mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.
Rahmenprogramm Hamburg:  
»Film-Lesungen«
Literatur & Film-Show
10.01., 23:00 Uhr, [kmh]
 

Bekannte Künstler lesen aus ihren Lieblingsfilmen. Falk Richter (Autor von »Nothing Hurts«, »Electronic City« / Regisseur u.a. Schaubühne Berlin, Schauspielhaus Zürich) und Bibiana Beglau (Film- und Theaterschauspielerin, z.Zt. Schauspielhaus Zürich) lesen aus »Lost Highway« von David Lynch, »Liebe 1962« von Michelangelo Antonioni, und »Happiness«.
Roger Vontobel (Regiestudent) und Charlotte Pfeiffer (freie Schauspielerin) lesen aus »Ausser Atem«. Peter Jordan und Judith Rosmair (beide Thalia-Theater) lesen aus verschiedenen James-Bond-Filmen. Und: Nicolas Stemann (Regisseur) und Myriam Schröder (Deutsches Schauspielhaus) lesen Stummfilme...    

»Karrieresprungbrett, Eliteförderung oder Experimentierfeld?«

Ein Expertengespräch über Modelle und Perspektiven der
Nachwuchsförderung im deutschsprachigen Theater

15.01., 17:30 Uhr, [k3]
 

Kein Zweifel, die Theater sind auf die Ideen einer jungen Generation von Theatermachern angewiesen. Aber wie finden sie den Weg in die Theater? Wer nimmt das Risiko auf sich und stellt Mittel zur Verfügung, um Nachwuchsregisseuren und -regisseurinnen Raum und Zeit zur Entwicklung einer eigenen Handschrift zu bieten? Was leisten bestehende Plattformen und Festivals und wie müsste eine effektive und verantwortungsvolle Nachwuchsförderung aussehen? Darüber wollen wir mit Künstlern, Vertretern von Ausbildungsinstitutionen und Veranstaltern diskutieren.    

Ausser Atem von Jean-Luc Godard

Filmvorführung (OmU)

16.01., 22:30 Uhr, Alabama-Kino
 

Gegen Vorlage einer [k]-Eintrittskarte von AUSSER ATEM ist der Eintritt frei.    

Abschluss-Party

17.01., 23:00 Uhr, [kmh]
 

Mit DJ Andrej Lido / Datscha-Projekt    
Pressestimmen:

Nach dem ersten Durchgang dieses wichtigen Festivals bleibt zurück: Der Theaternachwuchs ist vielfältiger, als unterstellt und vielversprechender, als es auf den ersten Blick scheint.
Theater der Zeit, 1. Ausgabe 2004

Nach zwei mal zwei Premieren tief durchgeatmet, darf man den Veranstaltern schon mal zu ihrer „neuen Plattform für Theaternachwuchs“ gratulieren. Eine solche Förderung, die neben Geld auch Vertrauen investiert, ist so selten wie wichtig und – wie der Auftakt bewies – gerechtfertigt.
Bleibt zu hoffen, das dem ein langer Atem beschieden ist.
RBB Radiokultur (Berlin), 26.10.2003

Die Eröffnung war proppevoll und signalisiert ein überschäumendes Interesse an jungem Theater.
Neues Deutschland, 25.10.2003

Jorinde Dröse schafft mit „RobbyKallePaul“ eine luftige, schwerelose Inszenierung mit gekonnt gesetzten Pointen.
Theater der Zeit, 1 / 2004

Nora Somaini hat eine eigenständige, kluge und komödiantisch funktionierende Satire erarbeitet, die zu Recht vom Publikum gefeiert wurde .
Hamburger Abendblatt, 12.01.2004

„Fantomas“ von Susanne Reifenrath ist kurzweilig und amüsant – und herausragend gespielt.
Taz, 15.01.2004

Starke Bilder und Spielmomente. Phantastischer, fast perfekte Stimmungsmalerei mit Musik, Licht und einem energiestrotzenden, gekonnt choreographierten Ensemble in „Rebel, Rebel“ in der Regie von Sebastian Schug.

Berliner Morgenpost 25.10.2003

Regisseur Ulf Otto bringt den Comic-Helden Spiderman auf die Bühne und fragt, wie der – ganz unamerikanisch – von Selbstzweifeln geplagte Held Peter Parker alias Spiderman Europa zum Vorbild gereichen könnte.
NDR, 15.01.2004

Ingo Berk holt Hitchcocks Klassiker auf „Rebecca“ auf die Bühne und lässt ihn wie einen modernen Strindberg aussehen.
TdZ, 1./ 2004


 
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